Politische Partizipation von Frauen

Politische Partizipation von Frauen
Politische Partizipation von Frauen

Frauen in der parlamentarischen und Parteipolitik

Da wundert es uns doch nicht, dass in den 3- bis 4tausend Jahren, die zwischen den anfänglichen matrizentrischen Staatsformen und unseren heutigen Gesellschaften liegen, uns Frauen die Selbstverständlichkeit verloren gegangen ist, mit der wir als Teil des Staatsvolkes eigentlich unsere Rechte wahrnehmen sollten! Dazu mal ein paar Zahlen:

  • „Politik ist Männersache“, das meinten 1992 noch 34 % der Deutschen.
  • 2002 waren im Deutschen Bundestag 32,2 % Frauen, heute sind es 32,1 %,
    in der DDR-Volkskammer waren es 1990 übrigens 32,2 %.
  • 6 von 16 Kabinettsmitgliedern sind aktuell Frauen (37,5%).
  • Im Kölner Stadtrat sind zur Zeit 38 % Frauen, in den Bezirksvertretungen im Durchschnitt 30 %, von einem Minimum in Chorweiler mit 21 % bis zu einem Maximum in der Innenstadt und in Lindenthal mit 42%.
  • Die Wahlbeteiligung liegt bei Männern und Frauen etwa gleichauf.
  • 7,4 % der Männer und 3,7 % der Frauen sind Mitglied in einer politischen Partei.
  • Von den 1,6 Millionen Parteimitgliedern in Deutschland sind nur knapp 30 % weiblich.
  • Doppelt so viele Männer wie Frauen haben schon einmal aktiv in einer Partei mit gearbeitet.
  • Für die Besetzung von Parteigremien haben einige Parteien eine Frauenquote eingerichtet, die von 33 % bis 50 % reicht.

Diese Zahlen stammen, sofern es keine eigenen Zählungen sind, aus dem 1. Datenreport zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der Bundesrepublik Deutschland von 2005. Er steht frei im Internet zur Verfügung und weist noch viele weitere spannende Zahlen auf![1]

Für uns ist jetzt aber mehr als klar: es hapert noch gewaltig an der politischen Partizipation von Frauen in den Institutionen unserer parlamentarischen Demokratie. Wie sollte es auch anders sein? Schließlich wurden all diese Einrichtungen von Männern für Männer geschaffen und auf ihre ureigensten Bedürfnisse abgestimmt.

Dass wir uns überhaupt als Frauen schon so weit in die Parteien, Parlamente und Regierungen vorgearbeitet haben, ist auch nicht etwas, was uns freiwillig gegeben wurde. Es musste von Frauen über mehrere Generationen hart erkämpft werden und dieser Kampf ist auch heute noch nicht vorbei, denn erstens sind wir von einer Parität noch meilenweit entfernt und zweitens gibt es immer wieder auch Rückschritte, in denen einmal erreichte Erfolge wieder zu Nichte gemacht werden.

Das bringt uns zum Gegenstück zur Parteipolitik, der außerparlamentarischen politischen Arbeit.

  1. [1]Gender-Datenreport. 1. Datenreport zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der Bundesrepublik Deutschland, München 2005, 2. Fassung. Erstellt durch das Dt. Jugendinstitut e.V. in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt unter der Leitung von Waltraud Cornelißen, Internet: www.bmfsf.de